Bei den Kommunalwahlen in Thüringen wurde deutlich, dass die AfD zwar große Umfragewerte hat, aber keine Wahlsiege im ersten Anlauf erzielen konnte. Dennoch rückt die AfD der CDU in einer Reihe von Kommunalparlamenten bedrohlich nahe und erobert in einigen Kreistagen sogar annähernd gleich viele Stimmenanteile. Das Abschneiden eines Neonazis bei der Landratswahl im Kreis Hildburghausen sorgte für Aufregung. Trotzdem entwickelt sich die AfD zu einer kommunalen Kraft, auch wenn sie keine Rathäuser erobert. Die CDU konnte ihre Position auf kommunaler Ebene halten und hat Chancen auf eine Reihe von Landratsämtern. Die AfD wird vom Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft und beobachtet. Trotz einer Stärkung der AfD in den kommunalen Vertretungen besteht die Erwartung, dass die CDU sich bei den Stichwahlen durchsetzen wird, da Allparteien-Allianzen gegen die AfD gebildet werden. Die CDU vollzog in mehreren Regionen einen Generationenwechsel und hat Aussicht auf eine Rückeroberung des Rathauses in Erfurt nach 18 Jahren SPD-Führung. Bei den Wahlen der Kreistage und Stadträte in Thüringen lagen CDU und AfD fast gleichauf, wobei die AfD im Vergleich zu 2019 deutlich zulegte, während Linke, SPD und Grüne Verluste hinnehmen mussten.
Trotz einer Stärkung der AfD in den kommunalen Vertretungen wird erwartet, dass die CDU sich bei den Stichwahlen durchsetzen wird. Die Situation stellt eine Herausforderung für die Landesregierung dar, insbesondere aufgrund der Verluste von Linken, SPD und Grünen bei den Kommunalwahlen.