Samstag, 23.11.2024

Amateur-Steuerfahnder in Griechenland werden für gefälschte Quittungen belohnt

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Katharina Weber
Katharina Weber
Katharina Weber ist Redakteurin mit einem Schwerpunkt auf Bildung und Soziales. Ihre Beiträge setzen sich kritisch und fundiert mit aktuellen gesellschaftlichen Themen auseinander.

In Griechenland werden Bürger, die dem Fiskus bei der Aufdeckung von gefälschten Quittungen helfen, nun belohnt. Die Einführung eines Belohnungssystems hat zu einem Erfolg in der Steuersünder-Ermittlung geführt. Die Handy-App ‚Appodixi‘ spielt dabei eine entscheidende Rolle. Über 255.000 Griechinnen und Griechen haben diese App bisher heruntergeladen.

Das Land leidet unter einer Schattenwirtschaft, die beeindruckende 21,9% des Bruttoinlandsprodukts ausmacht. Darüber hinaus beträgt die Mehrwertsteuerlücke in Griechenland 17,8%, und jährlich werden schätzungsweise 3,5 Milliarden Euro durch Mehrwertsteuerbetrug hinterzogen.

Um die Steuersünder effektiver zu ermitteln, plant der Finanzminister Belohnungen in Höhe von 100 bis 3000 Euro für Hinweise auf Steuerbetrug. Diese Maßnahme hat bereits fruchtbare Ergebnisse erzielt, mit 174.924 gemeldeten gefälschten Quittungen, wovon 95.000 anonym gemeldet wurden.

Die Appodixi-App und das Belohnungssystem verdeutlichen, dass Maßnahmen gegen die Steuerhinterziehung wirksam sein können. Dennoch bleiben viele Hinweisgeber aus Angst vor Vergeltungsmaßnahmen anonym. Dies wirft Fragen nach der Sicherheit und Anonymität der Helfer auf, zeigt aber auch, dass die Bekämpfung von Steuerhinterziehung durch innovative Ansätze vorangetrieben wird.

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