Montag, 16.09.2024

Warum Firmen sich gerade nicht an die Börse trauen

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Lea Wagner
Lea Wagner
Lea Wagner ist eine engagierte Reporterin, die mit ihrem Blick für soziale Themen und ihrer präzisen Recherche überzeugt.

Der Markt für Börsengänge ist in diesem Jahr nahezu zum Erliegen gekommen, da immer weniger Unternehmen den Schritt auf das Parkett wagen. Statt sich dem Risiko eines Börsengangs auszusetzen, bevorzugen viele Firmen alternative Wege wie den Verkauf an strategische Investoren. Die Gründe für diese Zurückhaltung sind vielfältig: Die unsicheren wirtschaftlichen Zeiten, verbunden mit der langen Vorbereitungszeit für Börsengänge, schrecken viele Unternehmen ab.

Die letzten erfolgreichen Börsengänge von Unternehmen wie Porsche und Renk liegen bereits Monate bzw. fast zwei Jahre zurück. Ein Beispiel für Misserfolg war der Fall der Einzelhandelskette Douglas Ende März dieses Jahres. Die erforderliche Vorbereitungszeit für einen Börsengang beträgt mindestens sechs Monate, wobei Unternehmen zunehmend von den schnellen Änderungen in der Nachrichtenlage verunsichert sind.

Die Wall Street bleibt weiterhin der bevorzugte Standort für Börsengänge, wobei viele Unternehmen eine Doppelstrategie fahren und lieber an strategische Investoren verkaufen. Der Mangel an Aktienkultur in Deutschland im Vergleich zu den USA verstärkt die Zurückhaltung der Unternehmen. Unternehmensnamen wie Stada, Shein, Databricks, DKV Mobility und Flix sind in den Startlöchern für potenzielle Börsengänge, jedoch bleibt das Risiko hoch.

Die meisten Aktien von Unternehmen, die in letzter Zeit an die Börse gegangen sind, sind unter ihrem Ausgabekurs gefallen, selbst Porsche-Aktien liegen heute unter ihrem Einstandskurs. Diese Unsicherheiten und Risiken führen dazu, dass zahlreiche Firmen momentan abwarten und sich mit Börsengängen zurückhalten. Der Vergleich zur Aktienkultur in den USA zeigt, dass Deutschland noch Entwicklungsbedarf hat, um mehr Unternehmen zum Schritt an die Börse zu ermutigen.

Insgesamt stehen viele Unternehmen in den Startlöchern, aber die bisherigen Misserfolge und die aktuellen Unsicherheiten bremsen die Euphorie. Die Zukunft bleibt ungewiss, doch die Potenziale für Börsengänge sind vorhanden – wenn auch mit hohen Risiken.

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