Donnerstag, 12.12.2024

0,25 Prozent: Neuerliche Zinssenkung durch die Fed

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Alexander Krause
Alexander Krause
Alexander Krause ist spezialisiert auf investigativen Journalismus und recherchiert tiefgehend zu politischen und sozialen Themen. Seine Artikel zeichnen sich durch gründliche Recherche und klare Analyse aus.

Im September 2024 entschieden die Notenbanker der Federal Reserve, kurz: Fed, erstmals seit vier Jahren den Leitzins zu senken. Im November folgte dann die zweite Zinssenkung um 0,25 Prozent. Das deshalb, weil die Preise in den USA noch immer zu hoch sind, obwohl die Inflation gesunken ist. Die Zinssenkung in Verbindung mit dem Wahlsieg des Republikaners Donald Trump hat dazu geführt, dass die Aktienmärkte sowie der Kryptomarkt durch die Decke gegangen sind bzw. die Kurse und Preise noch immer steigen.

Interesse an Glücksspiel, Aktien und Kryptowährungen steigt

Schnelle Gewinne sind wünschenswert, aber oftmals benötigt man auch etwas Glück und die entsprechende Risikobereitschaft. Mit einem Casino Einsatz von 5 Euro kann schon der eine oder andere satte Gewinne eingefahren werden: Landet die Kugel beim Roulette auf Zero, also Null, so wird der 36-fache Einsatz ausbezahlt – das wären dann 180 Euro. Wer vier Mal hintereinander auf Zero setzt, jedoch nicht gewinnt, hat einen Verlust von 20 Euro verbucht. Schnelle Gewinne und Verluste innerhalb kurzer Zeit können aber aktuell nicht nur im Online Casino erzielt werden, sondern auch mit der einen oder anderen risikoreichen Veranlagungen. Aufgrund der Tatsache, dass die Fed zum zweiten Mal infolge den Leitzinssatz gesenkt hat, hat das Interesse an sicherheitsorientierten Sparprodukten wieder abgenommen. Aktien sowie Fonds und Kryptowährungen befinden sich auf der Überholspur – nicht nur mit Blick auf das Interesse, sondern auch mit Blick auf die Kurs- und Preisentwicklung.

Aber ist das nur eine Momentaufnahme oder ist es ratsam, jetzt noch einzusteigen, um satte Gewinne einfahren zu können?

Ende der Niedrigzinspolitik hat Anfang 2020 begonnen

Seit dem Jahr 2007 hat die Fed die Niedrigzinspolitik verfolgt. Damals wurde der Zinssatz zwischen Juni 2006 und Dezember 2008 von 5,25 Prozent auf 0,25 Prozent gesenkt. Bis Ende 2018 stieg der Zinssatz dann langsam auf 2,25 Prozent, während er Anfang 2020 wieder bei 0,25 Prozent lag. Bis Juli 2023 stieg der Zinssatz dann auf 5,5 Prozent – es ging darum, die Inflation zu bekämpfen.

Nachdem die Fed über ein Jahr keine Zinssenkung vorgenommen hat, wurde der Leitzinssatz innerhalb von wenigen Wochen zweimal gesenkt: Im September um 0,5 Prozent auf 5 Prozent und im November um 0,25 Prozent auf 4,75 Prozent. Das heißt, die Geschäftsbanken können sich nun Zentralbankgeld in einem Zinskorridor zwischen 4,5 Prozent und 4,75 Prozent leihen.

In den USA kann die sinkende Inflation beobachtet werden

Eine der Aufgaben, die von der Fed verfolgt wird? Die Inflation muss im Zaum gehalten werden. Im September ging die Teuerungsrate zurück; der Rückgang war jedoch weniger als im Vorfeld prognostiziert. Gegenüber dem Vorjahresmonat sind die Verbraucherpreise um 2,4 Prozent gestiegen. Im August lag sie noch bei 2,5 Prozent. Tatsächlich ist die Inflationsrate mit 2,4 Prozent so niedrig wie das letzte Mal im Februar 2021. Doch das Ziel der Fed, die Inflation in Richtung 2 Prozent zu bekommen, wurde diesmal verfehlt.

Schon deshalb hat die Fed bereits im September signalisiert, es könne im Jahr 2024 nochmals zu einer Zinssenkung kommen. Für das Jahr 2025 könnte der Leitzins in Richtung 3,5 Prozent korrigiert werden. Neue Prognosen werden erst im Dezember veröffentlicht – und dabei wird auch erstmals der Faktor Donald Trump Berücksichtigung finden.

Niedrige Zinsen werden Aktien und Kryptowährungen befeuern

Vorweg: Die Fed arbeitet unabhängig von der US Regierung. Das musste auch Trump akzeptieren. Denn Donald Trump hatte während seiner ersten Amtszeit mehrmals der Fed geraten, es solle Zinssenkungen geben. Diese hat der Fed-Chef Jerome Powell jedoch immer wieder abgelehnt. Dass die Fed sich nicht von der US Regierung reinreden lässt, das wird Trump auch ab dem 20. Januar 2025 wieder akzeptieren müssen – und die Banker werden auch wissen, dass er sich dennoch wieder in die geldpolitischen Entscheidungen einmischen wird.

Trump hat bereits verkündet, er plane Steuersenkungen und höhere Zölle. Die Folgen dieser Politik? Eine steigende Inflation. Wird die Fed ihren Plan, weitere Zinssenkungen zu beschließen, dann fortsetzen können?

Wer wird neuer Fed-Chef?

Während seiner zweiten Amtszeit wird Donald Trump darauf drängen, dass die Fed wieder die Zinsen senkt. Zudem weiß Trump, dass es personelle Veränderungen geben wird: Schlug Donald Trump als 45. Präsident der USA Jerome Powell als Chef der Fed vor, den er danach aufgrund seiner Zinspolitik immer wieder heftig kritisierte, so bleibt spannend, ob er Powell 2026 neuerlich zum Chef nominieren würden. Derzeit würde Trump Powell behalten – das sagte Trump selbst. Doch Powells Amtszeit endet erst 2026. Bis dahin kann sich Trumps Meinung noch mehrmals ändern.

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