Der Absolutismus ist eine Regierungsform, die hauptsächlich im 17. und 18. Jahrhundert in Europa vorherrschte. Sie ist charakterisiert durch die uneingeschränkte Autorität eines Monarchen, der als oberster Staatschef auftritt und die vollständige Staatsgewalt in Anspruch nimmt. In dieser Monarchie wird der Monarch nicht durch Gesetze oder die Interessen des Adels limitiert. Vielmehr ist er befugt, Gesetze zu erlassen und die politischen Entscheidungen nach eigenem Ermessen zu treffen. Ludwig XIV. von Frankreich wird oft als das perfekte Beispiel für absolutistische Herrschaft angesehen; sein berühmtes Motto „Der Staat bin ich“ verdeutlicht das Prinzip der zentralen Macht. In einem absolutistischen System gibt es eine strikte Hierarchie, in der loyalen Untergebene und Berater des Monarchen Aufgaben übernehmen, jedoch stets unter seiner Aufsicht stehen. Der Absolutismus stellt somit einen deutlichen Bruch mit der Feudalordnung dar, in der die Macht unter verschiedenen Adligen aufgeteilt war. Hier hingegen konzentriert sich die Macht in den Händen des Monarchen, der die Geschicke des Staates entscheidend beeinflussen kann.
Die Entwicklung des Absolutismus in Europa
Die Entwicklung des Absolutismus in Europa war geprägt von bedeutenden politischen und sozialen Umwälzungen, insbesondere im 17. Jahrhundert. In Frankreich unter König Ludwig XIV. manifestierte sich das absolutistische Prinzip wie nirgendwo sonst. Ludwig XIV. wuchs in einer Zeit auf, die durch Religionskriege und den verheerenden Dreißigjährigen Krieg gekennzeichnet war, welche die Stabilität des Landes bedrohten. Mit einer uneingeschränkten Macht über Legislative, Exekutive und Judikative etablierte er eine zentrale politische Herrschaftsform. Die Gesetzgebung und Verwaltung wurden stark zentralisiert, was es ihm ermöglichte, einen starken Einfluss auf die Gesellschaft auszuüben. Ein stehendes Heer sicherte nicht nur die Loyalität, sondern auch den Ordnung in einer von Konflikten geprägten Zeit. Der Hofstaat wurde zum Symbol seiner Macht und des Merkantilismus, eine Wirtschaftsform, die ihn auf dem internationalen Parkett stärken sollte. Zudem wurde eine Staatsreligion eingeführt, um Einheit zu schaffen und potenzielle Opponenten zu neutralisieren. Das Erbe des Absolutismus beeinflusste die europäische Politik und die Vorstellung von Herrschaft bis weit ins 18. Jahrhundert hinein.
Gottesgnadentum und monarchische Macht
Gottesgnadentum spielte eine entscheidende Rolle in der Legitimation der Monarchie während des Absolutismus. Diese Herrschaftsordnung basierte auf der Überzeugung, dass der König von Gott eingesetzt wurde, was ihm die Autorität verlieh, uneingeschränkt zu regieren. Monarchische Herrschaft war in diesem Kontext die Ausübung von Exekutive, Legislative und Judikative durch den Monarchen. Widerstand gegen den Monarchen galt häufig als Widerstand gegen den göttlichen Willen, was die Gewaltenteilung de facto untergrub und die Macht des Königs stützte. Im Rahmen der Aufklärung begannen jedoch viele Denker, die Prinzipien des Gottesgnadentums zu hinterfragen und eine rationale Grundlage für staatliche Macht zu fordern. Diese Ideencollison führte zu einem langsamen Umdenken in der Staatsphilosophie, wobei einige begannen, die Notwendigkeit einer Verfassung und die Bedeutung von Volkssouveränität zu diskutieren. Dennoch war das Gottesgnadentum bis zum Ende des Absolutismus ein zentrales Element, das die monarchische Macht legitimierte und half, die traditionelle Herrschaftsstruktur aufrechtzuerhalten.
Beispiele absolutistischer Staaten und ihre Politik
Den Absolutismus als Herrschaftsform prägten im 17. Jahrhundert zahlreiche Monarchen in Europa. Ludwig XIV. von Frankreich gilt als das Paradebeispiel absolutistischer Politik, da er die Staatsgewalt zentralisierte und das Gesetz nach seinem Willen erließ. In seinem Versailles deutete seine Herrschaft auf die Macht eines Monarchen hin, der sich als unangefochtene Autorität verstand. Ein weiteres Beispiel findet sich im Konfessionellen Absolutismus, der beispielsweise im katholischen Vatikanstaat zu beobachten ist, wo der Papst als weltlicher und geistlicher Herrscher die politische Agenda bestimmt. Auch außerhalb Europas gibt es absolutistische Züge, wie im modernen Saudi-Arabien, wo die Königinnen und der Monarch die Gesetze und politischen Entscheidungen dominieren. Felipe VI. von Spanien, der als König agiert, ist ebenfalls ein schwächer ausgeprägtes Beispiel einer hereditären Monarchie, bei der Parlamente eine geringere Rolle als der Herrscher spielen. In diesen Staaten ist die Verbindung zwischen Monarchie und Staatsform evident, da die Macht oft direkt von der Person des Monarchen ausgeht.